Die Ursprünge des Papiertaschentuchs gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals verwendeten arme Leute Papier als Ersatz für teure Leinenstoffe. Mit der Entdeckung hygienischer Gesetzmäßigkeiten um die Mitte des 19. Jahrhunderts bekam das Papier als Stoffersatz eine neue Bedeutung. In dieser Zeit entwickelte sich der Bedarf an praktischen Tüchern, die nicht nach jeder Benutzung durch ein aufwendiges Kochverfahren entkeimt werden mussten. Doch das bisherige Papier war zu hart.
1896 gelang es einem Göppinger Papierfabrikanten durch die Zugabe von Glyzerin ein Papier herzustellen, das in etwa die Weichheit und Saugfähigkeit von Stofftüchern besaß. Gleichzeitig behielt es aber die Vorzüge des Papiers: Es war billig und ließ sich auf einfachste Weise entsorgen. Bereits im ersten Weltkrieg wurden solche Zellstofftücher zur Wundversorgung verwendet.
Zellstofftücher wurden zur Grundlage für eine Erfindung, die 1929 die Geschichte des Taschentuchs revolutionieren sollte. Der Deutsche Oskar Rosenfelder stellte das erste Päckchen Tempo-Taschentücher her und ließ es sich patentieren. Neben der Beschaffenheit aus Zellstofftuch war der Trick des Tempo die Z-Faltung. Damit ließ sich das Papiertaschentuch mit einem einzigen Schütteln auseinander falten. Auch wurden von Anfang an mehrere „Nasenputzer“ im taschengerechten Päckchen auf den Markt gebracht. Allerdings war dies zu Beginn noch aus Papier und entwickelte sich erst später zur Folienhülle.
Ebenfalls 1929 wurde in den USA ein sehr ähnliches Patent angemeldet: Das Kleenex-Taschentuch. Beide Marken bestimmten von nun an den Markt. Sowohl das Tempo in Europa als auch das Kleenex in Amerika und England sind zu sprachlichen Synonymen für Papiertaschentuch geworden.
Auch das Kleenex trat von Anfang an in seiner originären Verpackung auf, der Pop-up-Box. Die Kosmetik-Tücher bleiben bis zu ihrem Gebrauch unberührt und ziehen einander automatisch beim Herausziehen nach. Das ist hygienisch und praktisch und sorgt bis heute für einen konstanten Absatz.
Ebenfalls im Jahr 1929 gründete sich in Schweden die Firma Svenska Cellulosa Aktiebolaget. Als Beteiligungsgesellschaft für zehn Firmen der Holzindustrie gewann die SCA Zellulosestoffe aus Holzabfällen. Die SCA erweiterte den europäischen Markt für Zellstofftücher mit ihrem berühmten Produkt, der Küchenrolle. Der Markenname Zewa ist ebenfalls zum Synonym für sein Produkt geworden.
2007 kaufte die SCA auch die deutsche Traditionsmarke Tempo auf. Die Marke Kleenex ist bis heute bei ihrer Ursprungsfirma Kimberly-Clark’s zu Hause.
Alle drei großen Marken Kleenex, Tempo und Zewa sind nach wie vor führend auf dem globalen Markt. Dabei sind ihre Produktpaletten im Wesentlichen dem ersten Markenprodukt treu geblieben.
Die Leistung der Marke Tempo ist in erster Linie die qualitative Weiterentwicklung des Papiertaschentuches als Schnupftuch. Bei Tempo wird das Zellstoffpapier mit diversen Aromen getränkt, die dem Schnupfengeplagten Menschen besonders gut tun, wie z.B. Kamille, Menthol und ätherische Öle.
Für Kinder gibt es mehrere farbenfrohe Taschentucheditionen - ein raffinierter Trick für die frühe Hygieneerziehung
Außerdem bietet Tempo feuchte Kosmetik-Tücher im praktischen Folienpäckchen an.
Dennoch hat Tempo die Pop-up-Box nicht ganz ignoriert und ist mit einem eigenen Modell auf den Markt gegangen.
Mit der praktischen „Tempo Box“ hat man Tempo immer schnell zur Hand – egal ob im Bad, Kinder-, Wohn- oder Schlafzimmer. Die Tempo Taschentücher in der bewährten starken und weichen Qualität lassen sich gerade auch für Kinder besonders leicht entnehmen. Zudem kann sich die Box auch optisch sehen lassen. Verschiedene Designs bieten für jeden das passende Motiv – ganz nach Lust und Laune.
Das ideale Taschentuch für Kinder, das Spaß und Lernen kombiniert. Auf der Vorderseite von „Tempo Kids“ lassen sich lustige Tiermotive bestaunen, zu denen es auf der Rückseite lehrreiche Informationen gibt. Speziell gefaltet und im kinderfreundlichen kleinen Format verpackt, eignet sich „Tempo Kids“ ideal für kleine Hände und Taschen.
Das neue „Tempo sanft und frei“ pflegt die strapazierte Nase mit einer Lotion aus Verwöhnbalsam und befreit zugleich den Atem durch Atemfrei Öle. Mit dieser einzigartigen Kombination können Schnupfennasen endlich wieder aktiv am Leben teilnehmen und sich attraktiv fühlen. Verwöhnbalsam und Atemfrei Öle werden mit einer besonderen Technologie aufgetragen: In der Regel ist eine Lotion im Taschentuch „gefangen“ und nur ein geringer Teil geht auf die Haut über. Bei „Tempo sanft und frei“ sorgt eine innovative, patentierte Technologie dafür, dass deutlich mehr des Verwöhnbalsams auf die Haut übertragen wird. Dermatologische Studien haben nachgewiesen, dass im Gegensatz zu herkömmlichen Lotion-Produkten Hautreizungen an der Nase bei Verwendung des neuen „Tempo sanft und frei“ deutlich zurückgehen. Die Atemfrei Öle in der Lotion sorgen zusätzlich für entspanntes, freies Durchatmen und hinterlassen ein kühlendes Gefühl.
Mit „Tempo Aromathera Duft“ erlebt der Verwender duftende Wohlfühlmomente und kann entspannen, denn „Tempo Aromathera Duft“ riecht angenehm nach einem Duftbouquet ätherischer Öle. Es passt in jede Handtasche und macht das Naseputzen zum Wohlfühlerlebnis. Dermatologisch getestet.
Mit „Tempo plus Aloe & Kamille“ können zarte Nasen aufatmen. Die Lotion aus Aloe und Kamille sorgt für ein Extraplus an Weichheit. Nasen werden ganz sanft gepflegt. Selbst beanspruchte Haut wird bei häufigem Naseputzen umschmeichelt.
„Tempo plus ideal für Heuschnupfen“ ist ein spezielles Taschentuch für Heuschnupfengeplagte: Es ist besonders sanft und extra weich zu Augen und Nase. „Tempo plus ideal für Heuschnupfen“ ist frei von Duftstoffen und empfohlen von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. Es wurde außerdem zum Produkt des Jahres 2009 gekürt. „Tempo plus ideal für Heuschnupfen“ ist jedes Jahr von März bis Juni im Handel erhältlich.
„Tempo Menthol“ verbindet den anregenden Mentholduft mit der Stärke und Weichheit von Tempo.
Die feuchten, reinigenden Tücher „Tempo Cleans“ sind ideal für den Gebrauch unterwegs. Die kleine Packung passt als Begleiter ins Handschuhfach, in den Schulranzen oder in die Satteltasche auf einer Fahrradtour. Auch zu Hause können „Tempo Cleans“ als schnelle Hilfe zum Reinigen von Händen oder Aufwischen von kleineren Flecken verwendet werden.
Alle Produkte weisen die bewährte Tempo Qualität auf, sind extra stark, durchschnupfsicher und besonders weich.
Die amerikanische Zellstofftuchfirma setzt dagegen ganz auf die von ihr erfundene Box. Kleenex-pop-up-Boxen gibt es in verschiedenen Größen, aus verschiedenen Materialien und zum Selbst-Gestalten. Innen drin steckt meistens das klassische Kleenex, das allerdings in einigen Varianten auch mit Düften oder Ölen versehen wird.
Auch Zewa bleibt seiner „Ur-Marke“ treu und produziert vor allem Zellstofftuch-Produkte für den Haushalt. Das Küchentuch Zewa Wisch & Weg ist noch immer ein Verkaufsschlager und variiert höchstens in Design und Packungsgröße. Weitere starke Produkte von Zewa sind Toilettenpapiere in verschiedenen Farb- und Duftvarianten, sowie feuchte Kosmetiktücher aus bunten Pop-up-Boxen.
Natürlich gibt es neben den großen Markenbetrieben noch viele andere Hersteller von Papiertaschentüchern, Kosmetiktüchern und Küchenrollen. So z.B. die hauseigenen Firmen großer Drogeriemärkte. Deren Vorteil ist meist, dass sie beinahe identische Produkte zu einem günstigeren Preis anbieten.
Aber auch, wer auf hochwertige Produkte setzt, kann sich im Bereich Kosmetiktuch etwas ganz Besonderes gönnen. Vor allem bei der Gestaltung von Kleenex-Boxen haben verschiedene Designer-Firmen exklusive Produkte anzubieten. So kann man sich Tissue-Boxen aus Ratan, Holz oder Edelstahl ins Bad stellen.
Neben den klassischen Taschen- Kosmetik- und Haushaltstüchern sind noch einige Papierklassiker entstanden, die allesamt Ersatzvarianten zu traditionellen Stoffobjekten sind.
Hier sind vor allem die Papierhandtücher zu nennen. Die hygienische Variante zum klassischen Handtuch. Das Papiertuch aus dem Spender zieht sich ähnlich wie bei der speziellen Kleenex-Falttechnik automatisch nach oder es wird von einer großen Rolle wie beim Toilettenpapier abgezogen.
Nicht zu vergessen ist auch die Serviette als Zellstofftuch, die mit ihren unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten ein weites Feld für Papierhersteller eröffnet.
http://www.tempo-web.de/
Die Geschichte von Tempo
http://www.kleenex.com/NA/About/Through-The-Decades.aspx
Geschichte des Kleenex in englisch
Dass Taschentücher versteigert werden, ist eigentlich nichts Neues.
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