2009 feiert das erste deutsche Einmaltaschentuch seinen 80. Geburtstag und kann auf eine wechselhafte Firmengeschichte zurückblicken.
Begleiten Sie den Zellstoff-Klassiker im Rückblick bei seiner Erfolgsgeschichte.
Tempo wird als Marke für das erste deutsche Papiertaschentuch beim Reichspatentamt in Berlin angemeldet. Der Eintrag in die Warenzeichenrolle (Nummer 407752) schützt den Namen "Tempo". Vermutlich hatte der damalige Mitinhaber der Vereinigten Papierwerke, Oskar Rosenfelder, die bahnbrechende Idee zum Tempo-Taschentuch.
Seinen Namen verdankt das Papiertaschentuch dem Zeitgeist der 20er Jahre, die bis zur Weltwirtschaftskrise eine Zeit der Superlative waren: alles schien möglich, das gesellschaftliche Leben pulsierte - kurz, sie besaßen einfach "Tempo". Und so bekamen sie gegen Ende des Jahrzehnts das Einmaltaschentuch mit dem schwungvollen Markennamen dazu.
Noch im gleichen Jahr erscheint in der "Berliner Illustrierten" die erste Tempo-Werbung.
Das erste deutsche Papiertaschentuch konnte sich schnell gegen die Stofftaschentücher durchsetzen, die damals noch die Wasch- und Bügelkörbe emsiger Hausfrauen füllten. Rasch hatten diese erkannt, dass sie mit Tempo nicht nur Zeit sparten, sondern dieses auch viel hygienischer war. Aufgrund der regen Nachfrage nach dem beliebten "Nasenputzer" stieg die Produktion innerhalb des ersten Jahrzehnts um das Zehnfache. Ende der 30er-Jahre verlassen bereits 400 Millionen Tempo Taschentücher die Werke Heroldsberg und Forchheim in der Nähe von Nürnberg.
Nach einem Produktionsstop in den Kriegsjahren wird die Produktion ab 1947 in Forchheim und Heroldsberg wieder aufgenommen. Tempo ist stetig weiter auf Erfolgskurs durch die deutschen Haushalte. Zudem werden erste Geschäftsbeziehungen ins Ausland geknüpft – 1949 wird eine Exportabteilung eingerichtet.
Leichtere Entnahme der Tempo-Tücher durch Verpackungen mit Seitenperforierung, sowie der so genannte "Brechpack", eine quadratische 2er-Packung, die sich in der Mitte einfach durch Aufbrechen öffnen lässt, steigern die Beliebtheit des Papiertaschentuchs. Aktualisiert wird auch der Tempo-Schriftzug – er ist bis heute fast unverändert.
Tempo wird zur beliebten Massenware, die man nun an nicht nur in Fachgeschäften, sondern auch beim Lebensmittelhändler kaufen kann. 1955 werden mehr als eine Milliarde Tempo-Taschentücher produziert.
1962 überschreitet die Tempo-Taschentuch-Produktion die 4-Milliarden-Grenze. Um die enorme Nachfrage befriedigen zu können, eröffnet ein neues Tempo-Werk in Neuss.
Bei dieser rasanten Absatzentwicklung bleibt auch die Tempo-Forschung nicht stehen und die Qualität Thema Nummer eins. Der 1963 zum Patent angemeldete "Tempo-Griff" macht es möglich, das Tuch schnell und bequem mit nur einer Hand zu entfalten. 1967 entsteht um das klassische Tempo eine kleine Produktfamilie: So gibt es nun auch Servietten, Kosmetiktücher und später auch Küchenrollen mit dem bewährten Tempo-Schriftzug. Zudem kommt das klassische Tempo-Taschentuch jetzt auch im 6er-Pack daher. Bei allen Weiterentwicklungen an Produkt und Verpackung liegt das Augenmerk der Tempo-Forscher stets auf der Weichheit und Reißfestigkeit des Taschentuches.
Mit der 1975 eingeführten Z-Faltung ist das Tempo "ruckzuck" entfaltet. 1977 werden bereits 10 Milliarden Tempo-Taschentücher an sieben Produktionsstätten produziert. In mehr als 40 Ländern ist Tempo jetzt erhältlich - und 1978 löst die neue Weichfolienpackung die traditionelle Pergamin-Packung ab.
1987 wird die gesamte Tempo-Fertigung nach Neuss verlegt, wo täglich mehr als 8 Millionen 10er-Päckchen Tempo hergestellt werden. 1988 kommt Tempo in wieder verschließbarer Verpackung und noch weicher auf den Markt.
Bei Tempo steht Umweltverträglichkeit an erster Stelle, deshalb gibt es Tempo-Taschentücher seit 1990 nur noch aus sauerstoff-gebleichtem Zellstoff. 1994 übernimmt Procter&Gamble die VP Schickedanz AG.
Die 90er stehen im Zeichen der Innovation: Die Papiertaschentücher sind nun noch dank der Mehrschichttechnologie (Duo-Faser-System) noch weicher. Gleichzeitig wird es noch "durchschnupfsicherer": einerseits durch zwei inneren und zwei äußeren Lagen (seit 1996), andererseits durch die Fasern, die wie Mikrobrücken fest miteinander verbunden sind.
Auch in der Produktpalette tut sich einiges: 1995 können wunde Nasen auf- und durchatmen mit "Tempo Plus mit Aloe Vera" und Tempo Menthol mit "Atemfrei Gefühl". Praktisch für zuhause ist die Tempo-Box, aus der seit 1998 Triefnasen 80 Mal Tempo-Taschentücher zupfen können.
1999 feiert Tempo seinen 70. Geburtstag! Gleichzeitig feiert die erste Sommer Cartoon Promotion mit lustigen Uli Stein Cartoons auf den Päckchen Premiere.
Quelle: www.tempo-web.de
Dass Taschentücher versteigert werden, ist eigentlich nichts Neues.
Eins der größten Auktionshäuser der Welt, das Londoner Haus Christies, widmet sich an ausgesuchten Terminen ausschließlich dem Gegenstand Taschentuch und hat dabei auch
Stücke im Angebot ...
mehr lesen »
2009 feiert das erste deutsche Einmaltaschentuch seinen 80. Geburtstag und kann auf eine wechselhafte
Firmengeschichte zurückblicken. Begleiten Sie den Zellstoff-Klassiker im Rückblick bei seiner Erfolgsgeschichte.
Tempo wird als Marke für das erste deutsche Papiertaschentuch beim Reichspatentamt in Berlin angemeldet.
Der Eintrag in die Warenzeichenrolle (Nummer 407752) schützt den Namen "Tempo".
mehr lesen »
Tempo berichtet Wissenswertes rund um die Nase und Taschentücher
mehr lesen »