Der Begriff Taschentuchtrick hat eine lange Geschichte. Er steht in engem Zusammenhang mit der großen Bedeutung des Schneuztuchs im späten Mittelalter:
Wenn eine Dame im 17. Jahrhundert ihr Taschentuch fallen ließ, war dies ein besonders cleverer Schachzug in Liebesdingen. Und der bestand nicht nur daraus, dass besagte Dame einem Herren Gelegenheit gab, sich ihr mit gutem Grund zu nähern. Ein Taschentuch eines/einer anderen anzunehmen, kam damals bereits einem Treueschwur gleich.
Allein die bloße Berührung des fallen gelassenen Tuches war damit eine Art Liebeserklärung.
Andererseits waren die reich verzierten Schneuztücher des Adels auch ein Vermögen wert und wer wollte einen solchen Schatz schon auf dem Boden liegen lassen. So mussten die Frauen kaum befürchten, dass der Mann ihrer Wahl sich nicht vor ihr in den Staub beugen würde.
Im Englischen ist die Wendung Hanky Panky (Taschentuchtrick) bis heute sehr geläufig.
Dabei hat sie gleich mehrere Bedeutungen. Zum einen sind damit unlautere Machenschaften gemeint. In vielen Zusammenhängen ist Hanky Panky mit unserem Hokuspokus vergleichbar und meint den Versuch, anderen etwas vorzumachen.
Andererseits kann das englische Hanky Panky auch erotische Bedeutung haben und ein heimliches Liebesspiel bezeichnen. Etwa in dem Zusammenhang: „We did some hanky panky in his car.” (Wir hatten in seinem Auto ein Techtelmechtel.)
Zahlreiche Künstler haben ihre eigene Version für das Hanky Panky geschaffen. So gibt es den Film „Hanky Panky“ von 1982 mit Gene Wilder und Gilda Radner in den Hauptrollen. Hier fährt ein Architekt durch die Vereinigten Staaten, um den Tricks einer intriganten Killerbande zu entfliehen.
Auch Popstar Madonna ist nicht am Hanky Panky vorbeigekommen und hat daraus eine Version geschneidert. Ihre Performance ist allerdings eher sportlich als erotisch. Online zu sehen bei youtube:
http://de.youtube.com/watch?v=2bicbatU-7I
Vor Madonna haben schon andere Musiker den Binnenreim des Hanky Panky für sich entdeckt. Bereits in den Sechzigern haben Tommy Shames and The Shandells mit dem Titelsong „My Baby does a Hanky Panky“ versucht, eine erfolgreiche Platte auf den Markt zu bringen. Hier geht’s zur historischen Video-Aufnahme:
http://de.youtube.com/watch?v=x69pjsvIB0g
Und nicht zuletzt taucht auch im Sommerhit „Barbie-Girl“ der Gruppe Aqua der Begriff „Hanky Panky“ auf.
http://de.youtube.com/watch?v=p68rj879Zyg
Einer der berühmtesten Taschentuchtricks in der Zauberkunst ist das kleine feine Seidentuch, das der Zauberer in seinen Händen verschwinden lässt, um es später wieder hervorzuholen.
Dabei ist gerade dieser Trick besonders einfach und erfordert vor allem einen Griff in die Geldbörse. Der ganze Zauber besteht aus einem künstlichen Daumen, den man in jedem Fachgeschäft erhält. Er wird über den echten Daumen gestülpt, wobei ein kleiner unsichtbarer Stauraum entsteht. Das Hineinstopfen und Herausziehen des Tuches erfordert ein wenig Geschicklichkeit. Auch muss man vor einem Spiegel ausprobieren, wie man die Hände am besten bewegt, so dass der verlängerte Daumen nicht auffällt. Ist einem die Handhabung geläufig, kann man den nichtsahnenden Zuschauer auch mehrere Male damit verblüffen.
Die Zauberkünstlerin Ursula Martinez hat den klassischen Trick wieder in die Nähe des erotischen Hanky Panky gerückt. Außerdem zeigt sie, wie viele Effekte man aus der mehrfachen Wiederholung eines einzigen Tricks herausholen kann. Mit ihrem Hanky Panky ist ihr eine der erfolgreichsten Nummern ihrer Bühnenkarriere gelungen. Schauen Sie mal rein:
http://www.myvideo.de/watch/110804/Zaubertrick_mit_rotem_Tuch
Im folgenden finden Sie noch eine ganze Reihe von Tricks mit Taschentüchern, die sich bestens als Mini-Shows auf verschiedenen Partys eignen.
Der Zauberer legt eine Münze auf seine Hand und bedeckt die Hand mit einem Tuch. Wenn er das Tuch abnimmt ist plötzlich die Münze verschwunden!
So geht’s:
Der Trick ist eigentlich ein ziemlich fauler, und damit ein echter Hanky Panky. Man braucht nämlich nichts weiter als eine Münze, ein Tuch und einen eingeweihten Zuschauer.
Der Zauberer zeigt die Münze, legt sie auf eine Hand und bedeckt die Hand mit einem Tuch. Dann geht er zu verschiedenen Zuschauern, die das Tuch anheben und gucken, ob die Münze noch da ist. Zum Schluss geht er zu dem heimlichen Helfer und lässt auch diesen unter das Tuch gucken. Der bestätigt, dass die Münze da ist, nimmt sie allerdings auf geschickte Weise weg. Danach ist es einfach, das Tuch mit großem Zauberspruch von der Hand weg zu ziehen. Die Münze ist verschwunden.
Eine Münze wird auf ein Tuch gelegt, der Zauberer rollt das Tuch ein, rollt es wieder auf, hebt es hoch. Die Münze ist weg.
So geht’s:
Trick 2 erfordert schon etwas mehr Geschicklichkeit als Trick 1. Das Taschentuch zeigt mit einer Spitze zum Zauberer. Die Münze wird mittig ein wenig mehr zur oberen Hälfte gelegt.
Dann legt der Zauberer das Tuch über die Diagonale, so dass die obere Ecke die untere verdeckt. Das Tuch wird nun zusammengerollt. Danach wird der obere Tuchzipfel mit der rechten, der untere mit der linken genommen und das Tuch wieder aufgezogen. Die Münze ist weg.
In Wirklichkeit liegt sie jetzt unter dem Tuch. Aber das werden auch ein paar Zuschauer vermuten. Deshalb wird der Trick vollendet, indem man die Münze, die jetzt unterhalb der Mitte liegen sollte so anfasst, dass man mit ihr das Tuch in die Höhe hebt:
Keine Münze auf dem Tisch zu sehen.
Auf einem Tisch steht ein umgekehrtes Glas neben einer Münze. Über beide wird ein Tuch geworfen, unter dem das Glas unter Zauberbeschwörungen hin und her geschoben wird. Wird das Tuch wieder hochgezogen, ist die Münze verschwunden.
Man braucht:
Glas, Münze, Tuch, weiße oder schwarze Papierunterlage und noch einmal Papier in derselben Farbe.
So geht’s:
Hier liegt der ganze Trick in der Vorbereitung. Das Glas wird an seiner Öffnung mit demselben Papier beklebt, auf dem es während der Show gestellt wird. (am besten schwarz oder weiß) Wichtig ist, dass der Rand dieser Papierscheibe genau mit dem Rand des Glases abschließt.
Dann braucht man das Glas unterm Tuch nur noch über die Münze zu setzen, und sie ist nicht mehr zu sehen.
Auf der folgenden Seite ist der Ablauf mit schönen Fotos dokumentiert.
http://www.designerspiele.de/
Der Zauberer wirft ein glattes Tuch in die Luft und plötzlich ist ein Knoten drin.
So geht’s:
Der Trick ist simpel, erfordert aber Sicherheit und Geschick.
Zur Vorbereitung wird am äußersten Ende eines Taschentuches ein Knoten gemacht.
Dann zu Beginn des Zaubertricks wird das Taschentuch an der Knotenseite aus der Tasche gezogen und dem Publikum vorgehalten. Ein glattes Taschentuch, seht her!
Dann kommt der magische Moment, ein Zauberspruch. Man lässt das Taschentuch einmal komplett durch eine Hand gleiten, knüllt es dann zusammen, bekommt das ungeknotete Ende zu fassen, wirft das Tuch in die Luft – schwupps, der Knoten ist da.
In einer Streichholzschachtel, die allem Anschein nach nur Streichhölzer enthielt, befindet sich plötzlich ein kleines Seidentuch.
Man braucht:
Streichholzschachtel, Streichhölzer, buntes Papier, kleines bzw. sehr dünnes Tuch, Schere, Klebstoff
So geht’s:
Dieser Trick besteht in einer sehr ausführlichen Vorbereitung. Eine Streichholzschachtel wird auf beiden Seiten mit dem gleichen Papier beklebt, so dass die Seiten nicht mehr unterschiedlich aussehen. Dann wird’s besonders knifflig. Der Boden des Schubfaches wird vorsichtig ausgeschnitten und dann in der Mitte wieder in den Rahmen eingeklebt. So kann man die eine Hälfte mit Streichhölzern, die andere mit einem kleinen Tuch füllen.
Zum Vorführen muss man nun nichts weiter können, als die Schachtel nicht allzu auffällig umzudrehen
Der Zauberer legt ein rohes Ei auf einen kleinen Tisch, der mit einem Tuch bedeckt ist. Während er dem Publikum etwas erzählt, fängt das Ei an, über den Tisch zu wandern.
Man braucht:
Bindfaden, ein Ei, einen Ring in dem ein Ei guten Halt hat, ein Tisch und ein entsprechend großes Tuch.
So geht’s:
An den Ring werden zwei Fäden geknotet. Die Fäden führen vom Ring in der Mitte des Tisches unter die Tischplatte, wo sie fest zusammen gebunden werden. Wenn man sie jetzt hin und her beweget, bringt man auch den Ring zum Wandern. Darüber wird das Tuch gelegt. Jetzt braucht man nur noch das Ei auf den Ring legen, das Publikum ein bisschen ablenken, und die Bindfäden unbeobachtet hin und her ziehen. Das Ei wandert.
Wie diese Tricks schon erahnen lassen, erfordert die Zauberei vor allem Fingerfertigkeit und ein selbstsicheres Spiel mit dem Publikum. Dass man das nicht von heute auf morgen lernt, ist klar. Wie alle Künste gilt auch hier: Übung macht den Meister.
Worauf man noch alles achten muss, verraten die folgenden Tipps für Zauberer:
http://www.labbe.de/
Wie der berühmte Hanky Panky sind auch viele andere Zaubereien „käuflich“. So auch ein besonders schöner Trick mit einem Tuch, das tanzen kann. Schauen Sie mal hier:
http://zaubertricks.com/
Weitere Zauberticks zum Kaufen gibt es auch in diesem Online-Shop:
http://www.magicshop.ch/
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